Der Lilium präsentiert sich in der Nase duftig und durchaus intensiv. Mit seiner Mischung aus gelber Pflaume, Quitte und grünem Apfel, etwas Wachs, Minze und weißen Blüten könnte man ihn blind verkostet durchaus für einen Chenin Blanc aus dem Anjou halten. Insgesamt ist das ein feines, nobel wirkendes Bouquet.

Am Gaumen präsentiert sich der Bordeaux Blanc Sec aus Barzac deutlich expressiver. Da ist viel Volumen, viel Energie und viel Substanz vorhanden. Der Lilium besitzt eine feine Textur, offeriert Noten von reifen Aprikosen und Pfirsichen, etwas Orange, Quitte und gelben Apfel. Da ist aber auch die typische wächserne und auch an Süßholz erinnernde Note des Sémillon. Hinzu kommt eine klare, präzise aber weiche Säurestruktur, die dem Volumen und der Würze erfolgreich entgegenwirkt und den Wein in beeindruckender Weise ausbalanciert und in ein langes Finale führt. (Christoph Raffelt)